Das Modellprojekt

Angesichts der demographischen Entwicklung sind Städte, Märkte und Gemeinden des Landkreises Nürnberger Land gemeinsam angetreten, um unter der Federführung des Basis-Instituts Bamberg und unter Begleitung der Wirtschaftsförderung des Landkreises die Folgen des demographischen Wandels nicht hinzunehmen, sondern neue Lösungen für auftretende Fragen zu finden. In einem Zeitrahmen von eineinhalb Jahren werden Projekte in den einzelnen Gemeinden entwickelt, begonnen oder bereits umgesetzt. Die Vorarbeiten für das Modellprojekt wurden in den letzten Jahren durch einen bei der Wirtschaftsförderung angesiedelten Arbeitskreis geleistet. Die Städte, Märkte und Gemeinden wurden in einer Zukunftswerkstatt im Jahr 2006 und im Rahmen von Bürgermeisterdienstbesprechungen in die Projektplanung einbezogen.
Im Sommer 2007 wurden dann zwölf Themen zur Bearbeitung angeboten. Sie knüpfen an die Auswirkungen demographischen Wandels auf verschiedene Lebensbereiche bzw. an zentrale kommunale Anliegen an, die sich im Zusammenhang mit dem demographischen Wandel stellen. Sie lassen sich zusammenfassen in den Bereichen:
* Neugestaltung der Lebensphase 50 plus
* Veränderung sozialer Netzwerke und Neugestaltung von Unterstützungsstrukturen
* Anpassung altersbezogener Infrastruktur
* Anpassung allgemeiner Infrastruktur
* Qualitative und quantitative Veränderungen bei Nachfrage und Konsum
* Veränderungen am Arbeitsmarkt
* Veränderungen am Wohnungsmarkt
* Ausbau bürgerschaftlichen Engagements

Die Bereiche bezeichnen allgemeine kommunale Anliegen und betonen die spezifischen Chancen und Perspektiven, die der demographische Wandel beinhaltet.

Letztlich haben 20 Gemeinden ihre Mitarbeit erklärt. Jede Gemeinde entschied sich dabei für eines der drei gemeinsam ausgewählten Themen: Bildung, Wohnen/Gebäude und Mehrgenerationengemeinde. Im Oktober 2007 hatten alle drei thematischen Gruppen "Wohnen und Gebäude", "Bildung" und "Mehrgenerationengemeinde" mit einem Auftaktworkshop die Arbeit aufgenommen.

Arbeitsgruppen und Einzelberatungen

In der Arbeitsgruppe Bildung wirkten die Kommunen Altdorf, Burgthann, Schnaittach, Schwarzenbruck und Winkelhaid mit. Die Gruppe Mehrgenerationengemeinde setzte sich aus den Kommunen Hartenstein, Henfenfeld, Hersbruck, Neuhaus a.d.P., Reichenschwand und Röthenbach a.d.P. zusammen. Die Kommunen Alfeld, Engelthal, Happurg, Kirchensittenbach, Leinburg, Pommelsbrunn, Schwaig b. Nürnberg, Velden und Vorra bildeten die Arbeitsgruppe Wohnen/Gebäude.
Diese Arbeitsgruppen befassten sich in einer umfassenden Anzahl von Sitzungen mit der Situationsanalyse sowie der Diskussion von Handlungsvorschlägen.
In einigen Kommunen wurde die Arbeit vor Ort durch Einzelberatungen durch das BASIS-Institut vertieft. Dazu wurden teilweise Vorträge vor dem Gemeinderat gehalten oder mit den Bürgermeistern, Verwaltungsmitarbeitern oder Bürgern in den Kommunen Besprechungen durchgeführt, um maßgeschneiderte Lösungen zu finden.

Exkursionen und Informationen

Um von guter Praxis anderer Kommunen zu profitieren, wurden zum einen Vorträge in den Arbeitskreisen von externen Referenten gehalten und zum anderen Exkursionen durchgeführt. Diese führten z.B. nach Neumarkt in der Oberpfalz zum Bürgerhaus, nach Langenfeld im Landkreis Neustadt/Aisch und nach Forchheim zum Erweiterungsbau der Adalbert-Stifter Volksschule.
Darüberhinaus wurde vom BASIS-Institut arbeitskreisübergreifend Material an die teilnehmenden Kommunen weitergegeben. Z.T. konnte so auf Fördermöglichkeiten aufmerksam gemacht werden oder es wurden inhaltliche Impulse z.B. durch Hinweise auf Filmmaterial und Literatur zum Thema gegeben.